Donnerstag, 4. Juli 2024

Snälltåget - per Nachtzug nach Stockholm

Seit fast einem Jahr besitze ich kein Auto mehr. Vermisst habe ich nichts. Es gab wenige Situationen, in denen ein eigenes nötig gewesen wäre. 

Nun nun stand der nächste Sommerurlaub an. Wenn man nicht das Flugzeug nimmt, ist das Auto meist die erste Wahl. Die Ausrüstung für die vielen Freizeitvergnügen will transportiert sein. In meinem Fall war das Ziel Paddeln in den schwedischen Ostschären. 

Boote kann man natürlich mieten. Aber ich habe vier (gefaltete) im Keller und zwei Wochen Miete schlägt ins Kontour.

Warum also die Ausrüstung nicht per Post schicken? Ein Paketdienst, der nach Schweden liefert ist schnell gefunden und der Zeltplatz sagt ja. Also habe ich mächtige Kisten gepackt und mit einigem Vorlauf losgeschickt. 
Stilecht per Lastengrad zum Paketladen gebracht 

Ein paar Tage später trug uns der Nachtzug von Berlin nach Stockholm. Es ist ein schwedisches Unternehmen. Es war pünktlich.
Die Wagen sind historisch wertvoll und die Belegung eines Abteils im Liegewagen mit 6 Menschen und ihrem Gepäck grenzwertig. Aber es geht. 

Dafür waren die Pakete nicht angekommen. Es folgten entschleunigte Tage auf dem Zeltplatz. Mit ein paar Tagen Verspätung stachen wir dann aber mit zumindest einen eigenen Boot in See. Ziel in den Schären ist natürlich die Inbesitznahme einer eigenen Insel - zumindest für eine Nacht. 

Apropos Nacht. Wir waren zu Midsommer in Schweden. "Nacht" ist da eine Übertreibung. Es ist eher ein Dämmern, das man für Schlaf nutzen sollte. 
23h auf der eigenen Insel

Freitag, 21. Juni 2024

Refresh

Dieser Blog ruhte lange. Aber er ist nicht tot. Hiermit wiederbelebe ich ihn mit einem kurzen Hinweis auf eine nützlich Webseite. 
Wer eventuell seinen nächsten Urlaub ohne Flugzeug oder Auto planen möchte, findet da eine Übersicht existierender Nachtzüge. Das gute: Das Angebot wächst. Wir haben unseren Sommerurlaub auch damit begonnen. Dazu später hier mehr.

Samstag, 1. Juli 2023

Mein Klassiker

Diese Runde habe ich schon unzählige Male gemacht. Nie gleich, nie langweilig, immer anspruchsvoll. Die Rede ist von der sogenannten hohen Tour. Das ist eine Wander-, Rad- oder Skitour entlang der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen zwischen der Elbe und Zinnwald im Erzgebirge. Meine heutige Variante sah den Zug nach Altenberg und mein Trekkingrad vor. Wider Erwarten war der Zug nicht voll und Räder passten problemlos rein. Im Felicia kühleren Altenberg hält man sich Richtung Zinnwald. Dafür kann man verschiedene Wege wählen. Dort wechsle ich auf die tschechische Seite. In Zinnovec, so der tschechische Name, kann man übrigens nett Baden.

Das bietet sich natürlich eher als Tourende an, wenn man bergauf von der Elbe kommend das Osterzgebirge erklommen hat.

Besonders reizvoll ist der Wechsel der Landschaften. Baumlose Höhen, einsame Wälder, Felsformationen und versteckte Teiche. 

Eigentlich ist die Tour wohl als Skitour erfunden worden. Aber besonders mit dem Rad im Sommer biete sie viel. Man kann das Rennrad nehmen und sich an Straßen halten. Das Mountainbike ist ideal für abgelegene Wege und es gibt downhills bis S2. Meine Trekking-Variante spricht sicher auch die Gräffl-Mode an. Rennlenker festhalten!

Und die Harten starten an der Elbe. Dann geht es stetig bergauf. Ich war faul und rollte bergab und stieg ich Schöna in die S-Bahn. Selbst da kamen aber 67 Kilometer und über 600 Höhenmeter (nach oben) zusammen.

Montag, 12. Juni 2023

Sachsen-Rundfahrt

Der Besuch einer Kurklinik im sächsischen Irgendwo mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Herausforderung. Ziel ist Bad Lausick, südöstlich von Leipzig. Zum Glück liegt der Ort an der Bahnstrecke Chemnitz - Leipzig. Von Dresden hat man die Wahl, über die eine oder andere Stadt zu fahren. Daher wurde dieser Ausflug zu einer Sachsenrundfahrt. 
DIE Sehenswürdigkeit von Bad Lausnig: die Freilichtbühne Schmetterling

Die genannte Strecke wird von historisch wertvollen Reisezugwagen bedient, die Kindheitserinnerungen wecken an Reichsbahnwaggons mit allem was dazugehört. Zustand. Geruch. Sauberkeit.

Auf der Höhe der Zeit dagegen ist das "Chemnitzer Modell". Da wird die Straßenbahn am Stadtrand zur Eisenbahn und fährt so weit bis ins Umland. Das funktioniert so gut, daß Chemnitz dadurch die Nutzerzahlen seines ÖPNV verdoppeln konnte.

Sonntag, 4. Juni 2023

Landpartie

Es gibt versteckte Perlen, die man selbst nach vielen Jahren erst entdeckt. Eine davon ist der saxstall. Im verschlafenen Pohrsdorf am Tharandter Wald ist der pensionierte Apotheker Eckard Schleiermacher Musiker, Sammler und Mäzen des Jazz. Besonders das Saxophon hat es ihm angetan. Eine beeindruckende Sammlung an Instrumenten und Devotionalien ist jede Woche Kulisse feinster Konzerte. Wenn es das Wetter erlaubt, tönen die Instrumente im Schatten des Walnussbaums im Hof. 

Für den Hofherren ist nach eigener Aussage das sein "Apothekerporsche". Völlig zu Recht ist er fünf Mal mit dem deutschen Preis für herausragende Spielstätten ausgezeichnet worden. Dabei bewirtet er auch noch seine Gäste. Nur eine Spende wünscht er stilecht ins Saxophon.
Der Weg dahin ist eigentlich eine Sache fürs Auto. Der Bus fährt selten und abends nach dem Konzert gar nicht mehr. Aber warum nicht Kultur mit Bewegung an frische Luft verbinden? Die Linie 7 bringt einen in bequeme Radentfernung zum Ziel (10km; Gompitzer Höhe aussteigen). Auf der Strecke streift man Kesselsdorf und kommt über Feldweg und Nebenstraßen in etwa 30 Minuten hin. 

Für den Rückweg bietet sich der direkte Weg hinab nach Tharandt an. Allerdings ist das eine größere Straße. Netter aber weiter ist der Bahndamm der ehemaligen Schmalspurbahn Kesselsdorf - Potschappel. 

Auf dem rollt es gemütlich hinab nach Freital. Ab da bringt einen die S-Bahn zurück nach Dresden. Wenn die Energie noch reicht, ist der Weg entlang der Weißeritz aber auch leicht machbar.

Steckenstart ab der Haltestelle der Linie 7. gpx-track gibt es auf Anfrage

Sonntag, 7. Mai 2023

Von Bad Muskau bis New York

Nein, weder das eine noch das andere war heute das Ziel. Pückler war das Thema und sein Alterswerk Park Branitz
Der war ein Maniker. Für seine Gärten verschuldete er sich bis zur Enteignung. Wenn er nicht Gärten gestaltete, reiste er durch die Welt. Bis in den Sudan. An allem Neuen war er interessiert. So taucht er auf den Grund der Themse oder nutzte Baumversetzwagen in seinem Park.

Auch war er bestens vernetzt. Kluge Köpfe seiner Zeit besuchen ihn auf seinem Landsitz.

Gärten in aller Welt, so auch der Central Park in Manhattan, wurden mit Bezug auf seine Ideen gestaltet. Er selbst wurde von anderen Fürsten als Gestalter engagiert.

Den Alterssitz Pücklers öffentlich zu erreichen ist eigentlich leicht, wenn auch nicht schnell. Eine Regionalbahn fährt von Dresden nach Cottbus. Dort gibt es einen Bus zum Park, der allerdings nur stündlich verkehrt. Ich hatte Pech durch Ersatzverkehr. Der bescherte mir aber auf den Rückweg noch einen Spaziergang durch Görlitz. Bahn.de fand, das sei der schnellste Rückweg.

Montag, 1. Mai 2023

Heraus zum ersten Mai!

Diese alte Arbeiterparole deute ich mal um. Heute startet das Neunundvierzig-Euro-Ticket und ich starte mit ihm. Ich beginne mal klassisch mit der S-Bahn ins Elbsandsteingebirge. Zurück ging es per Boot bei bestem Frühlingswetter. 
In loser Folge werde ich hier von meinem Touren mit dem Vierzig-Neuner berichten. Neue Länder werde ich damit nicht erobern, aber das Gute liegt ja oft so nah.