Eine Eisenbahn-flat-rate für ganz Europa ist schon schick. Nach fast zwei Monaten damit sind hier meine Erfahrungen:
- Sich einfach in einen Zug setzen zu können ohne über den Fahrschein nachdenken zu müssen ist sehr entspannend.
- Ziele ohne Bahnhof sind sofort nur zweite Wahl. Mancher schöner Ort fällt damit flach.
- Gegenden mit dünnem Schienennetz bedürfen genauer Planung. Oft gibt es nur wenige Verbindungen und auch nicht täglich. Siehe meine Artikel zum Baltikum und dem Balkan.
- Die App von interrail ist teils sehr lückenhaft. So kennt sie nicht einmal den Ort Tallin. Manche Informationen sind schlicht falsch oder veraltet, so zu Zügen nach Bulgarien oder Griechenland. Der Support speist einen mit Allgemeinplätzen ab.
- Korrekte Informationen zu beschaffen ist teils schwierig. Für Westeuropa klappt das gut. Osteuropa ist da hinterher. Webseiten der Bahngesellschaften sind aus dem vergangenen Jahrtausend. Nicht selten bekommt man dort Auskunft nur direkt am Bahnhof.
- Sehr bewährt hat sich die App der Deutschen Bahn. Sie kennt nahezu alle Züge in Europa. Nicht selten helfen auch Wikipedia-Seiten über bestimmte Schienennetze weiter.
- Nervig ist die Reservierungspflicht sehr vieler Schnellzüge. Zum Teil ist die auch richtig teuer (Frankreich). Und interrail verdient mit. Da kommen jedes Mal noch zwei Euro Gebühr dazu. In Italien sind das satte 66% Mehrkosten.
- Nachtzüge sind Klasse, nur die für interrail vorgesehenen Kontingente schnell weg. Wochen vorher den Zug buchen zu müssen, beraubt einen jeglicher Flexibilität. Mit interrail erscheint mir das widersinnig. Da klaffen Werbung und Realität weit auseinander.
- Nachtzüge sind ungeeignet, wenn man schöne Landschaft vorbeiziehen sehen will.
- Fähren können eine gute Ergänzung sein. Oft sind sie nicht teuer und bringen einen weit.
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