Wir sind soziale Wesen. Nähe ist in unserer DNA, gibt und Sicherheit. Wo andere sind, ist es wahrscheinlich gut, sicher, interessant.
Alte Städte sind eher klein, niedrig. Man kann hineinschauen. Das passt gut zu unserer eigenen Größe, zumindest besser als abweisende, scheinbar übermächtige Hochhäuser.
Strukturierte Fassaden und kleinteilige Straßenzüge beschäftigen das Auge. Auch das kommt unserer Natur näher. Eine Glasfassade, sei sie noch so groß, ist in Sekunden erfasst. Sie ist eine intellektuelle Unterforderung.
Ich glaube auch hier liegt die Ursache in unserer Herkunft und Prägung als Jäger und Sammler über Jahrtausende. Wir fühlen uns wohl, wenn unsere Sinne unsere Umgebung erfassen können und sie sicher wirkt. Das sollte moderne Stadtplanung und Architektur erkennen und respektieren.
Im Übrigen sind schmale Gassen auch ein gutes Mittel gegen Hitze. Das ist ein Grund mehr, vermeintlich Überkommenes neu zu bewerten und zu würdigen. Nichts spricht gegen eine zeitgenössige Interpretation von Stadt. Daß sie nicht mehr autogerecht sein muss, eröffnet die Gelegenheit, sie wieder menschengerecht zu gestalten.
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